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Gruppe PURPUR
Waldemar Bachmeier, Markus Kronberger, Reinhard Wöllmer
Text- und Bildausschnitt zu den Arbeiten von Reinhard Wöllmer
Reinhard Wöllmer kommt von der Malerei oder besser von der Beschäftigung
mit der Spezifik der Farbwirkung. Dennoch ist ihm die Entwicklung
des Plastisch-Räumlichen in der Arbeit wichtig. Er bezieht die
Bewegung des Betrachters ein und arbeitet mit der lebendigen, sich
in Nuancen ändernden Farbwirkung durch Licht und Schatten.
Seine Arbeiten sind eine Annäherung von zwei bisher parallel
laufenden künstlerischen Auseinandersetzungen - einer grafischen
linearen und einer malerischen. Beide behandelt Wöllmer aber
nie in klassischer Manier, immer spielt die Plastizität eine
Rolle. Die Farbe trägt Wöllmer nicht auf, sondern er stellt
eine Papiermasse her, der er Pigmente beimischt, sie auswalzt, presst
und wölbt und sie auf diese Weise zu Farbobjekten wandelt, auf
denen sich Hell- und Dunkelwerte durch Schichtung, Wölbung und
Tiefe ergeben.
Die Grafischen Arbeiten sind Papierschnitte in starken Karton, dem
Passepartoutschnitt entlehnt, so dass die Materialstärke in unterschiedlicher
Weise erlebbar wird, abhängig vom Schnittwinkel, unterstützt
durch die schwarze Oberfläche des Kartons. Formal spielt der
Kreis eine zentrale Rolle. Bei den hier gezeigten Arbeiten fließen
Erfahrung beider Wege zusammen - oder besser, die Farbobjekte nähern
sich den Grafiken. Wöllmer konzentriert sich auf die formalen
Aspekte von Kugel und Kreis und ihrer Überlagerung und Hinterfragung
durch lineare Strukturen - bewußt auf den Eigenwert der Farbe
verzichtend.
Heidi Bierwisch
Leiterin des Forums Konkrete Kunst in Erfurt.
Katalog zu den Herzogenauracher Kulturtagen 2000
KunstRaum Herzogenaurach
Kurator der Ausstellung
Dr. Klaus Batz
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